Gestern hatten wir die Gelegenheit, an einem Expertengespräch zur EU-Agrifood-Strategie in der Robert Bosch Stiftung teilzunehmen. Dabei ging es um die aktuelle Lage und neue Ansatzpunkte für die deutsche und europäische Agrarpolitik. Themen wie die Zukunft der landwirtschaftlichen Tierhaltung, die globale Ernährungssicherheit und die Rolle des Agrarsektors bei der Treibhausgasreduktion rückten in der Diskussion besonders in den Fokus. Es ging darum, wie mit einer wettbewerbsfähigen Landwirtschaft zentrale Nachhaltigkeitsziele erreicht und wirtschaftliche Chancen für die ländlichen Räume in der EU entwickelt werden können.
In dieser Hinsicht waren die Studienerkenntnisse von Dr. Christine Chemnitz, Direktorin von Agora Agrar, besonders aufschlussreich. Ein nachhaltiger Transformationspfad für unsere Ernährungssysteme sei zwingend notwendig und müsse in langfristigen Plänen der Politik eine Reihe von Faktoren berücksichtigen. Dazu zählen ein angepasstes Konsumverhalten oder auch eine bessere Entlohnung landwirtschaftlicher Arbeit und Förderung von Investitionen, die die Bereitstellung öffentlicher Güter durch die Landwirtschaft begünstigen. Außerdem zeigen Studienergebnisse, dass die EU weniger landwirtschaftliche Produkte von außerhalb importieren und gleichzeitig mehr Biomasse (wie Pflanzen und organische Materialien) zur Energieerzeugung innerhalb Europas produzieren kann.